Alkohol in der Schwangerschaft und die daraus resultierenden Folgen für den schulischen Alltag finden immer mehr Beachtung. Dabei spricht die Thematik nicht nur Förderschulen und Förderschullehrer*innen an, denn laut einer Studie von Feldmann und Ellinger (2012: S. 134) besuchen zwei Drittel der Kinder mit FASD zunächst eine Regelschule. Durch den bestehenden Werterahmen von Inklusion und der Bildungsgerechtigkeit in deutschen Schulen wird der pädagogische Stellenwert und die Bedeutung für das Lehramt an Grundschulen generiert. Die Veranstaltung verfolgt das Ziel, ein Bewusstsein zu schaffen, inwieweit das schulische Umfeld auf veränderte Handlungsbedingungen eines alkoholgeschädigten Kindes reagieren kann.
Die werdende Mutter hat einen Rausch und das sich entwickelnde Kind einen lebenslangen Kater in Form von körperlichen, geistigen und seelischen Beeinträchtigungen.
Nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragen werden jährlich rund 10.000 Kinder mit FASD geboren – eine Beeinträchtigung, die zu 100% vermeidbar wäre und deren wesentlicher Ursachenfaktor der pränatale mütterliche Alkoholkonsum ist. In Deutschland wird eine Prävalenz von ca. 1 % des Krankheitsbildes FASD geschätzt, wobei von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Die Thematik von Alkohol in der Schwangerschaft und den daraus resultierenden Folgen für das ungeborene Kind hat gegenwärtig eine wachsende Dynamik, findet aber immer noch zu wenig Beachtung in schulischen Interaktionen.
Kinder mit FASD fallen durch ihre motorische Unruhe, Überaktivität, Erregbarkeit und Irritierbarkeit, Impulsivität, beeinträchtigte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit auf und haben Schwierigkeiten sowohl beim Lernen als auch im sozialen Umgang. FASD geht mit irreversiblen Schädigungen des zentralen Nervensystems einher und ist damit eine oft unsichtbare Beeinträchtigung. Jedoch können betroffene Kinder durch die Variationen der Erscheinungsformen auch zusätzlich durch körperliche Charakteristika beeinträchtigt sein.
Die Veranstaltung orientiert sich an theoretischen Grundlagen, die durch praktische Bezüge veranschaulicht und zugänglich illustriert werden.
Theoretischer Bezug:
• Alkohol und Schwangerschaft
• Bedeutung von FASD (Prävalenz, das klinische Bild, Störungsbilder, persistierende Psychopathologie und Komorbiditäten)
Praxisrelevanz:
• Intervenierende Ansätze
• FASD im Alltag
• Anregungen für eine kindgerechte Lern- und Entwicklungsumgebung im Unterricht
Ein Leben lang beeinträchtigt durch Alkohol. Die Leidensgeschichte der betroffenen Kinder ist meist besonders stark. Umso bedeutender ist es für pädagogische Interaktionen, die individuellen Handlungsfähigkeiten eines alkoholgeschädigten Kindes zu erweitern und deren Handlungsbedingungen durch Strategien einer kindgerechten Lernumgebung zu gestalten.
„[...] Im Leben geht es nicht immer darum, sich »richtig« oder gar »perfekt« zu verhalten, sondern darum, dem Chaos einen Sinn zu entlocken.“ (Jesper Juul)
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Wichtig: Die Teilnahmegebühr beträgt 35 EUR und wird der entsendenden Schule in Rechnung gestellt.
Alle Fortbildungsveranstaltungen finden i. d. R. bzw. zum Teil in der dienstfreien Zeit statt. Auch dann ist die Genehmigung der Dienststelle Voraussetzung für die Anmeldung und die dienstrechtliche Absicherung. Bei der Online-Anmeldung müssen Sie bestätigen, dass Ihnen diese Genehmigung vorliegt.
Es gelten die "Bedingungen für die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen des Kompetenzzentrums für regionale Lehrerfortbildung an der Universität Hildesheim"
Mit der Anmeldung zur Fortbildung erkennen Sie diese an.
Die Anmeldung über die VeDaB Datenbank ist unbedingte Voraussetzung für die Teilnahme an der Fortbildungsveranstaltung. Es gelten ebenso die „Allgemeinen Bedingungen für die Teilnahme an dienstlichen Fortbildungen“:
https://www.nibis.de/formulare-des-nlq_593 />