Fachtag Gestufte Hilfen im LK Vechta – Prävention und Intervention im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung
Beschreibung
Der Fachtag „Gestufte Hilfen im LK Vechta – Prävention und Intervention im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung“ ist die Auftaktveranstaltung zur Implementierung des Systems der gestuften Hilfen im Landkreis Vechta.
Nach dem Einführungsvortrag von Dr. Tijs Bolz finden im weiteren Verlauf zehn Workshops statt, die das System der gestuften Hilfen im regionalen Bezug zum Landkreis Vechta aufnehmen.
Im abschließenden Plenum wird ein Ausblick gegeben, wie Vernetzung und Kooperation im Sinne der Prävention im Landkreis Vechta ausgebaut werden kann.
Der Fachtag richtet sich an alle allgemein bildenden Schulen im Landkreis Vechta.
Pro Schule können sich in der ersten Anmelderunde maximal drei Personen anmelden. In einer zweiten Anmelderunde kann sich für die Restplätze unabhängig von der bereits getätigten Anmeldezahl angemeldet werden.
Die Teilnahme an dem Fachtag ist für den ausgewiesenen Teilnehmendenkreis kostenlos. Die erforderlichen Kosten werden von der Bildungsregion LK Vechta getragen.
Ablaufplan:
9.00-10.30 Uhr Vortrag und Aussprache
10.30-11.00 Uhr Kaffeepause/ Wechselphase
11.00-12.30 Uhr Workshopband 1
12.30-13.30 Uhr Mittagessen in der Mensa
13.30-15.00 Uhr Workshopband 2
15.15-15.45 Uhr Abschlussplenum
!!Wichtig Hinweis zur Anmeldung!!:
Es kann sein, dass die ausgewählten Workshops in Schritt 2 und 3 nicht richtig gespeichert werden. Geben Sie im Schritt 4 der Anmeldung unter dem Feld Bemerkungen nochmal Ihre Workshopauswahl für den Vormittag sowie Nachmittag händisch ein - vielen Dank für Ihre Bemühungen!
Vortrag:
Vortrag Das Gestufte System der Hilfen zur Prävention und Intervention im Förderschwerpunkt der emotionalen und sozialen Entwicklung (Dr. Tijs Bolz, Universität Oldenburg)
Aufgrund der Heterogenität und Komplexität der inklusiven Förderung von Kindern und Jugendlichen mit (drohendem) Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Schwerpunkt der emotionalen und sozialen Entwicklung sowie den sich daraus ergebenen Herausforderungen, sind spezifische Unterstützungssysteme für die Planung, Umsetzung und Evaluation von Förderung erforderlich.
Schwerpunkt des Vortrags ist die Skizzierung ausgewählter Konzeptionen gestufter Hilfesysteme,
• die die organisatorischen und strukturellen Eckpunkte der (sonderpädagogischen) Förderung im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung berücksichtigen,
• die unterschiedliche Formen der Hilfen miteinander verbindet und
• hierbei die Spezifität und Heterogenität der Zielgruppe beachtet.
Dabei finden vor allem bereits etablierte Umsetzungen aus dem Praxisfeld besondere Berücksichtigung. Die dargestellten Konzepte werden vor dem Hintergrund der Diversität sowie Heterogenität der Zielgruppe und der Zielsetzung einer erfolgreiche „inklusiven“ Beschulung diskutiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Fragestellung, inwieweit ein gestuftes System der Hilfen dazu beitragen kann, dass Schülerinnen und Schüler die Bildungsziele der jeweiligen Schulform bzw. die individuellen Bildungsziele erreichen und regionale Vernetzungsstrukturen gestärkt werden können.
Auflistung Workshops:
WS 1 Rechtssicherheit und Handlungsempfehlungen im Umgang mit aggressiven Verhalten sowie physischer und psychischer Gewalt an Schulen (Ulrich Suhr, Kriminalhauptkommissar)
Die Teilnehmenden sollen rechtlich fortgebildet werden (u.a. zu den Themen unterlassene Hilfeleistung, Garantenstellung, Notwehr, Grundsatz der Verhältnismäßigkeit), um aggressives Verhalten bewerten zu können. Dies soll zunächst theoretisch anhand der entsprechenden Gesetzestexte erfolgen. Zur Verdeutlichung der rechtlichen Grundlagen werden zudem Beispiele aus der Praxis genutzt. Des Weiteren soll der Workshop die wesentlichen Bestandteile des Jugendgerichtsverfahrens deutlich machen, die eine Besserung des Verhaltens und keine Bestrafung zum Ziel hat.
WS 2 Schwierige Situationen im Unterrichtsalltag meistern – Wie kann ich mit herausfordernden Verhaltensweisen umgehen? (Gwen Schönherr)
In dem Workshop soll ein Einblick vermittelt werden, welche Ursachen herausfordernde Verhaltensweisen haben können.
Darauf aufbauend werden verschiedene praktische Handlungsmöglichkeiten vorgestellt und selbst erfahren, wie man mit herausfordernden Verhaltensweisen als Einzelner und im System umgehen kann.
WS 3 „Inklusion im Team umsetzen“ – Das Inklusionskonzept der HS Stegemannschule (Silke Brockhaus (Förderschullehrerin), Kathrin Enneking (Förderschullehrerin)
Die Heterogenität an den Schulen steigt stetig. Diese resultiert aus der Vielfalt an Kompetenzen, Grenzen, Bedürfnissen, Talenten, Interessen und sozialen Problemen. Diese Diversität fordert eine individuelle Förderung der Schüler/innen, die als Einzellehrkraft nicht gewährleistet werden kann. Das Teamteaching ermöglicht, Schüler/-innen in einem besseren Maße zu fördern, Störungen zu vermeiden und Problemlagen zu mildern.
In unserem Workshop soll zunächst eine theoriegeleitete Auseinandersetzung mit der Thematik erfolgen:
- Voraussetzungen erfolgreicher Teamarbeit
- Formen der Kooperation im Team
- Gemeinsame Unterrichtsplanung: Wer? Was? Wie?
Anschließend erfolgt ein Erfahrungsbericht der Stegemannschule.
WS 4 Einblicke in die Strukturen multiprofessioneller Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und Lehrkräften (Franziska Hinterding OBS Neuenkirchen-Vörden, Marita Ellert OBS Marienschule Goldenstedt, Urs Herberger OBS + GS Gemeinde Goldenstedt)
Multiprofessionelle Zusammenarbeit als grundlegender Baustein für den gelingenden schulischen Alltag?! Doch wie gelingt es, funktionierende multiprofessionelle Teamstrukturen in der Schule so zu implementieren/etablieren, dass tatsächlich Synergieeffekte erzeugt werden?
Der fortlaufende Wandlungsprozess im Schulalltag birgt für die beteiligten Akteure immer neue Herausforderungen. Mit der zunehmend wachsenden Aufgabenkomplexität verändert sich auch stetig das Anforderungsprofil. Unlängst ist es im schulischen Kontext zur Normalität geworden, dass unterschiedliche Professionen miteinander interagieren. Um den Anforderungen und individuellen Bedürfnissen der Schule/der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, ist eine multiprofessionelle Zusammenarbeit vielfach unabdingbar.
Unter welchen Voraussetzungen ist es möglich, im schulischen Alltag multiprofessionelle Zusammenarbeit zu realisieren? Anhand von Praxisbeispielen werden mögliche Lösungsstrategien vorgestellt und diskutiert. Gern möchten wir Ihnen in diesem Workshop aufzeigen, unter welchen Bedingungen dies möglich ist.
WS 5 Kinder kommen nicht als Schulverweigerer in die Schule.“ – Schulabsentismus im Landkreis Vechta (Frau Sauermilch, Frau Härttrich, Jugendamt LK Vechta)
Schulabsentes Verhalten beginnt meist schon in der Grundschule. Die Ursachen dafür fallen unterschiedlich aus.
Um Schulabsentismus zu reduzieren oder zu verhindern, ist eine umfangreiche Kooperation zwischen Schule und Jugendamt unabdingbar. Je früher Anzeichen von Schulabsentismus erkannt werden und Familien die benötigte Unterstützung erhalten, desto höher die Chance auf eine positive Veränderung, sodass der erste Schritt zum Erfolg das „bewusste Hinschauen“ ist.
In diesem Workshop erhalten Sie einen kurzen Einblick in das Meldewesen des Landkreises Vechta bei schulabsentem Verhalten von Schüler/innen. Erarbeiten Sie zudem gemeinsam mit uns neue Ideen zu präventiven Angeboten insbesondere für schulabsente Kinder im Alter von 6-14 Jahren.
WS 6 Schulmüde Jugendliche in Jugendwerkstätten – Die Jugendwerkstatt Vechta stellt vor (Frau Tabeling, Jugendförderwerk)
Schulmüdigkeit hat zahlreiche Facetten und Ausprägungen. Für viele schulmüde/schulabsente Schüler*innen ab 14 Jahren ist die Teilnahme in der Jugendwerkstatt eine gute Möglichkeit, Abstand zu nehmen, sich persönlich und mit Blick auf die Berufswahl weiterzuentwickeln, positive Erfahrungen zu machen, das Selbstwertgefühl (wieder) aufzubauen und sich wieder bereit für die Fortsetzung des schulischen Bildungswegs zu machen.
In unserem Workshop stellen wir dar, welche Voraussetzungen für eine Teilnahme in der Jugendwerkstatt erfüllt sein müssen, welche Zielgruppe die Jugendwerkstatt anspricht und welche Inhalte und Ziele sie verfolgt. Außerdem möchten wir mit den Workshop-Teilnehmer*innen die Sicht der Schule auf die Jugendwerkstatt als außerschulischen Lernstandort beleuchten und mögliche Entwicklungspotenziale ausmachen.
WS 7 Lerninsel – Ein Angebot im System der gestuften Hilfen im Landkreis Verden (Ester Krey (Förderschullehrerin), Tanja Gramenz (Pädagogische Fachkraft))
Das Angebot unserer temporären Lerngruppe „Lerninsel“ richtet sich an Schüler*innen aus den Grundschulen im Landkreis Verden, bei denen deutlich erkennbar ist, dass die Beratung und Unterstützung sowie die Förderung ihrer sozialen und personalen Kompetenzen vor Ort ausgeschöpft sind und damit die erfolgreiche Teilhabe an Schulleben und Unterricht an ihrer Schule aktuell nicht mehr gewährleistet ist.
Für ein Schulhalbjahr erhalten diese Schüler*innen in der Lerninsel die Möglichkeit, eine andere Sicht auf sich selbst, auf Mitschüler*innen, Eltern, Lehrkräfte und Schule zu entwickeln. Die gezielte Förderung von Strategien für die Bewältigung der erlebten Schwierigkeiten im sozialen Miteinander soll eine erfolgreiche schulische Teilhabe nach der Rückschulung ermöglichen.
Die Lerninsel ist seit 2013 ein gemeinsames Angebot mit dem Amt für Jugend und Familie und als Bestandteil des inklusiven Bildungssystems im Landkreis Verden verankert in einem durchlässigen System gestufter Hilfen.
In dem Workshop soll den Teilnehmer*innen das Konzept der Lerninsel anhand von ausgewählten Beispielen und Material vorgestellt werden:
• der Weg in die Lerninsel
• Ziele der Lerninsel
• individuelle Schwerpunkte der Förderung
• Lerninsel konkret: Tagesablauf, Regeln, Rituale, Unterricht und Erziehung,...
• Intensives Zusammenwirken der Beteiligten (Eltern, zuständige Schule, BASIS, Teilhabestelle, ASD, Therapeut*innen,...)
• Rückführung
Es wird ausreichend Möglichkeiten für Austausch, Fragen und Anregungen der Teilnehmer*innen geben.
WS 8 Psychisch erkrankte Kinder & Jugendliche in der schulischen Umgebung (Dr. Andreas Romberg, KJP Clemens-August-Jugendklinik)
Schulkinder in Deutschland sind immer häufiger nicht nur körperlich, sondern auch psychisch erkrankt (26,9%) . Auch die chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter nehmen immer mehr zu (ca.27%).
Wie können Kinder- und Jugendpsychiater*innen vor Ort unterstützen?
In diesem Workshop können wir Kooperationsmöglichkeiten in unserem Landkreis kennenlernen und miteinander weiterentwickeln.
Workshopleitung: Dr.med. Andreas Romberg, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Naturheilverfahren
Von 2001-2022 Chefarzt der Clemens-August-Jugendklinik, nun dort in der Ambulanz tätig.
WS 9 Lernstandserhebungen mit der Software Splint (Friedo Scharf, Förderschullehrer)
In diesem Workshop erhalten Sie einen Einblick in die Software SPLINT.
SPLINT macht das Schreiben von Förderplänen einfach und ermöglicht die multiprofessionelle Begleitung von Förderzielen. Gerade im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung ist es wichtig als Fördernde die Erwartungshaltung gegenüber der Entwicklung eines Kindes aneinander anzugleichen und abgesprochen und transparent zu handeln. Dafür sind die Abstände zwischen Terminen zur gemeinsamen Absprache oft zu groß, um auf die Entwicklung der Kinder adäquat zu reagieren.
SPLINT wurde aus der Praxis heraus entwickelt und wird jetzt in Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten weiterentwickelt, um die besten Good-Practices situations- und bedarfsgerecht Kolleg:innen in jeder Situation zugänglich zu machen und die Bürokratie auf ein Minimum zu reduzieren.
WS 10 Durch Integrationshilfe/ Schulbegleitung die Teilhabe am Schulalltag für alle Schüler*innen ermöglichen. (Frau Trenkamp, Jugendförderwerk und Eingliederungshilfe gem. §35a SGBVIII (Jugendamt Landkreis Vechta))
Schüler*innen, deren Teilhabe am Schulleben aufgrund geistiger, sozial-emotionaler oder körperlich-motorischer Behinderung gefährdet ist, haben laut Sozialgesetzbuch und Bundesteilhabegesetz einen Anspruch auf eine Integrationshilfe. Die Integrationshilfe ermöglicht diesen Kindern und Jugendlichen eine angemessene Teilnahme am Schulalltag an Regelschulen, Förderschulen oder berufsbildenden Schulen.
In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Vechta möchten wir in diesem Workshop den Weg von der Antragstellung bis hin zur Tätigkeitsaufnahme der Integrationshilfe erläutern. Anhand von Schaubildern und einem Spiel werden die Besonderheiten der Kinder mit Autismus und dem Förderschwerpunkt ES verdeutlicht und das Tätigkeitsfeld einer Integrationshilfe vorgestellt.
Ca. 2 Wochen vor Kursbeginn erhalten Sie von uns über die von Ihnen in der VeDaB hinterlegte E-Mail-Adresse eine schriftliche Einladung.
Bitte kontrollieren Sie ggf. Ihren Spamordner.
Ebenso informieren wir Sie über diese E-Mail-Adresse, falls diese Fortbildung nicht stattfinden sollte.